MCT ÖL. Medium-chain-Triglyceride (MCT), sind Triglyceride, die mittelkettige Fettsäuren enthalten. Zu den mittelkettigen Fettsäuren zählen definitionsgemäß:
- Capron- (C 6 – C6H12O2),
- Capryl- (C 8 – C8H16O2),
- Caprin- (C 10 – C10H20O2) und die
- Laurinsäure (C 12 – C12H24O2).
Die Capryl– und Caprinsäure sind laut Studien die wirkungsvollen biologischen MCT-Öle. Es handelt sich dabei um gesättigte Fettsäuren, welche vor allem in tropischen Pflanzenfetten wie Kokosfett (C8 ca. 6%, C10 ca. 9%) und Palmkernöl (C8 ca. 3%, C10 ca. 4%) vorkommen. Zu einem geringen Teil sind sie auch im Milchfett (C8 ca. 1%, C10 ca. 3%) enthalten. Bei diesen natürlichen Quellen sind die C8 und C10 Fraktionen somit in sehr geringem Maße enthalten. In der Natur gibt es kein reines MCT-Öl.
(C4 – Buttersäure, C6 – Capronsäure, C8 – Caprylsäure, C10 – Caprinsäure, C12 – Laurinsäure, C14 – Myristinsäure, C16 – Palmitinsäure).
MCT-Fette haben im Vergleich zu herkömmlichen langkettigen Fetten (LCT = long chain triglycerides) einen etwas geringeren Energiegehalt (8,3 kcal gegenüber 9,2 kcal/g Fett) und einen niedrigeren Rauchpunkt.
Eigenschaften MCT-Fette sind aufgrund ihrer kürzeren Fettsäurenkettenlänge im wässrigen Milieu relativ gut löslich und darum ohne Gallensäure verstoffwechselbar. Ihre Struktur bedarf auch keiner Spaltung durch die Pankreaslipase (Enzym der Bauchspeicheldrüse). Sie werden, ohne Umgehung über das Lymphsystem, direkt im Blut zur Leber transportiert, wo sie im Vergleich zu herkömmlichen Fetten bevorzugt oxidieren. Es könnten dabei vermehrt Ketonkörper gebildet werden. Der Transport der mittelkettigen Fettsäuren in die Mitochondrien, dem Ort der Fettsäuren-Oxidation, läuft unabhängig vom Transportprotein Carnitin ab. Die tolerable Tageszufuhr ist individuell verschieden und liegt bei 50–100 g und mehr MCT-Fetten. Um Nebenwirkungen (z.B. Durchfall) zu vermeiden, sollte mit ca. 20 g MCT-Fett am Tag begonnen werden. Diese Menge kann stufenweise um 5–10 g am Tag gesteigert werden. Bei einer Kost mit MCT-Fetten ist die Sicherstellung der Versorgung mit fettlöslichen Vitaminen und essentiellen Fettsäuren (Omega 3 und 6) unerlässlich. Fettlösliche Vitamine werden beim Einsatz von MCT-Fetten ausreichend resorbiert.
Mittelkettige Triglyceride wurden erstmals in den 1950er Jahren in der klinischen Ernährung eingesetzt, da sie eine leichte Löslichkeit im wässrigen Milieu aufweisen und schneller als herkömmliche langkettige Fette vom Organismus aufgenommen werden. Aufgrund der Erkenntnis, dass MCT-Fette eine höhere Ketogenität als herkömmliche Fette aufweisen, werden sie auch im Rahmen der ketogenen Diät eingesetzt. Dabei kann es nicht ausreichend sein, nur die guten einfach gesättigten Öle (Kokosöl) zu sich zu nehmen, da die Laurinsäure nicht wie ein „richtiges“ MCT Öl verstoffwechselt wird. Hier bieten die MCT Öle Vorteile. Beim MCT Öl ist dabei der Anteil an C8 (Caprylsäure) so besonders, weil gerade das C8 besonders schnelle Energie dem Körper bereitstellt. Die FLIQUA MCT Öle unterscheiden sich gerade im Anteil an der Caprylsäure.